Eine aktuelle Studie zum „Bald Thigh Syndrome“ bei Windhunden weist darauf hin, dass diese Symptomatik durch strukturelle Abweichungen im Haarschaft an den betreffenden Körperpartien ausgelöst wird.
Passend dazu wurde eine gehemmte Synthese bzw. Expression von Genen nachgewiesen, die für die Differenzierung und den richtigen Aufbau des Haarschafts zuständig sind. Damit korrespondiert das geringere Vorhandensein der eigentlich dadurch „hergestellten“ Proteine in den Haaren der betroffenen Hunde.
Eine DNA-Analyse ergab zusätzlich für alle untersuchten Greyhounds sowie einige der anderen Windhunde in der Studie eine reinerbig vorliegende Missense-Mutation des IGFBP5-Gens. Inwiefern diese einen prädisponierenden Faktor für die untersuchte Haarlosigkeit darstellt, muss weiter untersucht werden.
4.3.2019
Bald Thigh Syndrome
14.2.2019
Fast 20 Jahre DNA-Tests – was können wir daraus lernen?

Ian Seath befasst sich in seiner aktuellen „Best of Health“-Kolumne in „Our Dogs“ mit einer kürzlich veröffentlichten Studie, die die Wirksamkeit von DNA-Tests in der Hundezucht unter die Lupe genommen hat. Die Resonanz in der Presse auf diese Studie war teilweise euphorisch mit Überschriften wie „Study reveals ‚fantastic work‚ of DNA testing“. Inwiefern diese Euphorie gerechtfertigt ist, hat Ian Seath genauer untersucht. Seine Erkenntnisse hat er in nachfolgendem Artikel zusammengefasst, den wir freundlicherweise übersetzen durften.
(more…)10.2.2019
Greyhound-Meeting 2018 – die Entwicklung des Rassenstandards

Dr. Barbara Keßler hielt auf dem Greyhound-Meeting im Januar einen sehr interessanten Vortrag über die Entwicklung des Standards für die Rasse Greyhound – hier können Sie die Folien herunterladen.
20.1.2019
Greyhound-Meeting 2018 – Greyhoundzucht im DWZRV

Das Greyhound-Meeting 2018 wurde aufgrund von Problemen mit der Einhaltung von Fristen auf 2019 verschoben und fand daher am 19.01.2019 in Hünstetten statt. Ein Vortrag befasste sich mit dem Thema „Greyhoundzucht in Deutschland – Flirting with disaster?“. Dieses Thema löste lebhafte Diskussionen aus, wenngleich leider nicht viele Greyhound-Züchter aus Deutschland (insbesondere aus dem „Show-Lager“) anwesend waren. Nachfolgend die Folien zum Vortrag, aber vorab noch eine Anmerkung:
(more…)27.7.2018
„Pet genomics medicine runs wild“…
…ist der Titel eines Artikels im Magazin „Nature“, der aktuell für Furore unter den Hundezüchtern sorgt (in etwa: „Genomische Tiermedizin außer Rand und Band“). In dem Bericht geht es um Auswüchse genetischer Tests bei Hunden, wo die Testergebnisse als Grundlage für (an sich unnötige) Behandlung, weiterführende Untersuchungen oder gar Euthanasie herangezogen werden. Das ist natürlich nicht gerechtfertigt und schießt weit über das Ziel hinaus. Die Autoren finden Gentests bei Hunden aber per se sinnvoll, um einerseits das Verständnis für und die Bekämpfung von bei Hunden weit verbreiteten Erbkrankheiten voranzutreiben. Andererseits können Hunde in vielen Fällen als Modell für ähnliche Defekte bei Menschen dienen, so dass die Erforschung des Hunde-Genoms gleichzeitig auch das Wissen über menschliche Aberrationen erweitern kann.
Um dies zu gewährleisten müssten fünf Punkte erfüllt sein:
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12.6.2018
Update: Inzucht-Koeffizient vs. Genetische Diversität beim Greyhound
Da seit der Veröffentlichung dieses Artikels vor einem halben Jahr ein paar neue Datensätze von getesteten Greyhounds bei MyDogDNA veröffentlicht wurden, war es Zeit für eine Überarbeitung.
As some more Greyhounds were tested at MyDogDNA since we published this article half a year ago, it was time for an update.
Please find the English translation here.
7.6.2018
A key genetic innovation in dogs: diet
Eine sehr interessante Studie über die Fähigkeit zur Stärkeverdauung zeigt auf, dass diese Eigenschaft bei Hunden je nach Herkunft unterschiedlich stark ausgeprägt ist.
Untersucht wurde das AMY2B-Gen, welches für die Herstellung des Pankreas-Enzyms Amylase (notwendig für die Stärkeverdauung) zuständig ist. Während Wölfe, Kojoten und Schakale lediglich zwei Kopien dieses Gens aufweisen, haben Haushunde mehrere Kopien dieses Gens, in manchen Fällen mehr als zwanzig Stück. Das nennt man „Kopienzahlvariation“, und es bewirkt in diesem Fall, dass Hunde mit mehr Kopien auch mehr Amylase produzieren.
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13.5.2018
„Managing Breeds for a secure Future“
In der aktuellen Ausgabe von „Unsere Windhunde“ wird ein Buch vorgestellt, welches wir uns unter dem Kopfkissen eines jeden Greyhound-Züchters wünschen würden. Hier können Sie die Buchbesprechung als PDF herunterladen.
Managing Breeds for a Secure Future (English Version)
Book review
„Managing Breeds for a Secure Future: Strategies for Breeders and Breed Associations“
by D. Phillip Sponenberg, Jeannette Beranger and Alison Martin
„That is where breed politics get into the picture, and breed politics frequently do not have an answer in biology.“
This quote sums up why „Managing Breeds“ is so important. Talking to Sighthound breeders about breed specific challenges concerning health and population genetics, you often encounter lack of understanding when you explain solutions based on (also in other kinds of livestock) proven breeding procedures and strategies.
(more…)
2.3.2018
Merging pedigree databases
Einen spannenden Artikel gibt es in der April-Ausgabe 2017 des “Journal of Animal Breeding and Genetics”: Merging pedigree databases to describe and compare mating practices and gene flow between pedigree dogs in France, Sweden and the UK.
Dieser beschreibt den Versuch, die Zuchtbuch-Daten für die vier Rassen Bullmastiff, English Setter, Berner Sennenhund und Labrador Retriever aus Frankreich, Schweden und Großbritannien zusammenzuführen und auszuwerten. Die Ergebnisse sind ermutigend:
„Es ist möglich, Zuchtbuch-Datenbanken über Ländergrenzen hinweg zusammenzuführen und Zucht-Praktiken sowie den Genfluss messbar zu machen. Die Kenntnis über die Abstammungen verbesserte sich, nachdem die Pedigrees der vier betrachteten Hunderassen zusammengeführt wurden.“
„Während der betrachteten Zeitspanne wurde die Verpaarungen zwischen engen Verwandten, was in Form des Anteils an ingezogenen Individuen gemessen wurde (wobei nur zwei Generationen des Abstammung berücksichtigt wurden) weniger oder blieben auf dem gleichen Niveau, außer bei den Labrador Retrievern in Frankreich.“
„Zudem konnte eine klare Tendenz aufgezeigt werden, dass mit der Zeit ein größerer Austausch an Genmaterial zwischen den Ländern stattfand. Noch wichtiger: das Potenzial zur Verbesserung genetischer Diversität innerhalb der einzelnen Rassen durch den Austausch von Zuchttieren über Ländergrenzen hinweg konnte anhand einer gesteigerten Effektiven Populationsgröße durch den Zusammenschluss der einzelnen Länder-Populationen bestätigt werden.“
Diese Ergebnisse stimmen in der Tat hoffnungsvoll – genau das ist der Weg, den wir zukünftig mit unseren (Show-)Greyhounds beschreiten müssen. Vielleicht kann der nächste Greyhound World Congress dazu die notwendigen Impulse geben?