Seit Jahresbeginn geistern Meldungen durch’s Internet, nachdem getreidefreie Hundenahrungen Auslöser von Herzerkrankungen bei Hunden sein sollen. Was ist dran? Eine Bestandsaufnahme (erschienen in „Unsere Windhunde“, 09/2019).
17.9.2019
Herzkrank durch Hülsenfrüchte?
24.7.2019
Actual challenges in breeding show type Greyhounds
On occasion of the Finnish Greyhound Club Show, Dr Barbara Kessler was invited to talk about Greyhound health – please find the slides here:
Just some more additions for easier understanding:
- The pedigree scheme on slide 8 includes most of the known spinal cyst cases (marked as black squares / circles for males / females), but not all. The relationship of the ancestors of affected dogs isn’t completely shown, as the figure would have been too confusing then. Most of the „end point“ ancestors are closely related, too.
- Slide 43: „Breed from as many different individuals and bloodlines as possible“ also includes the use of frozen semen, especially from sires several generations ago. They probably could contribute alleles which meanwhile have been lost. A good provision for the future would also be to freeze semen from today’s sires, especially if they represent rare bloodlines!
21.3.2019
Neues zum Thema „Dornwarzen“
Das Thema “Dornwarzen” betrifft etliche Greyhounds, insbesondere aus Rennlinien. Bei der aktuellen Gesundheitsumfrage sind bis jetzt 141 vollständig ausgefüllt Fragebögen eingegangen – für 20 Hunde (also immerhin knapp 15 %) wird ein Auftreten von Dornwarzen („Corns“) beschrieben.
Anlass genug, sich neuesten Entwicklungen bei der Therapie dieses Problems zu widmen. Bisher gab es verschiedene Behandlungsansätze, z.B. chirurgische Entfernung bzw. Verringerung durch Abfeilen oder „Auspulen“ der Warzen, Austrocknen der „Corns“ durch Lotionen oder Abkleben bis hin zu drastischen Maßnahmen wie Amputation des betroffenen Zehenglieds oder des gesamten Zehs.
Eine verhältnismäßig neue Idee ist die sogenannte „Flexor-Tenotomie“, also die chirurgische Durchtrennung der oberflächlichen und tiefen Beugesehne des betroffenen Zehs. Diese Maßnahme nimmt unmittelbar die Last vom jeweiligen Zehenballen, und der Zeh wird durch die Wirkung der Strecksehne auf der Oberseite des Zehs leicht angehoben. Ziel ist es, dass damit die (Fehl-)Belastung des Ballens soweit reduziert wird, dass die Dornwarze nach einiger Zeit verschwindet. Bei Belastung erscheint der Zeh flacher als die benachbarten Zehen, und die Kralle steht etwas weiter nach vorne heraus.
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4.3.2019
Bald Thigh Syndrome
Eine aktuelle Studie zum „Bald Thigh Syndrome“ bei Windhunden weist darauf hin, dass diese Symptomatik durch strukturelle Abweichungen im Haarschaft an den betreffenden Körperpartien ausgelöst wird.
Passend dazu wurde eine gehemmte Synthese bzw. Expression von Genen nachgewiesen, die für die Differenzierung und den richtigen Aufbau des Haarschafts zuständig sind. Damit korrespondiert das geringere Vorhandensein der eigentlich dadurch „hergestellten“ Proteine in den Haaren der betroffenen Hunde.
Eine DNA-Analyse ergab zusätzlich für alle untersuchten Greyhounds sowie einige der anderen Windhunde in der Studie eine reinerbig vorliegende Missense-Mutation des IGFBP5-Gens. Inwiefern diese einen prädisponierenden Faktor für die untersuchte Haarlosigkeit darstellt, muss weiter untersucht werden.
14.2.2019
Fast 20 Jahre DNA-Tests – was können wir daraus lernen?

Ian Seath befasst sich in seiner aktuellen „Best of Health“-Kolumne in „Our Dogs“ mit einer kürzlich veröffentlichten Studie, die die Wirksamkeit von DNA-Tests in der Hundezucht unter die Lupe genommen hat. Die Resonanz in der Presse auf diese Studie war teilweise euphorisch mit Überschriften wie „Study reveals ‚fantastic work‚ of DNA testing“. Inwiefern diese Euphorie gerechtfertigt ist, hat Ian Seath genauer untersucht. Seine Erkenntnisse hat er in nachfolgendem Artikel zusammengefasst, den wir freundlicherweise übersetzen durften.
(more…)10.2.2019
Greyhound-Meeting 2018 – die Entwicklung des Rassenstandards

Dr. Barbara Keßler hielt auf dem Greyhound-Meeting im Januar einen sehr interessanten Vortrag über die Entwicklung des Standards für die Rasse Greyhound – hier können Sie die Folien herunterladen.
20.1.2019
Greyhound-Meeting 2018 – Greyhoundzucht im DWZRV

Das Greyhound-Meeting 2018 wurde aufgrund von Problemen mit der Einhaltung von Fristen auf 2019 verschoben und fand daher am 19.01.2019 in Hünstetten statt. Ein Vortrag befasste sich mit dem Thema „Greyhoundzucht in Deutschland – Flirting with disaster?“. Dieses Thema löste lebhafte Diskussionen aus, wenngleich leider nicht viele Greyhound-Züchter aus Deutschland (insbesondere aus dem „Show-Lager“) anwesend waren. Nachfolgend die Folien zum Vortrag, aber vorab noch eine Anmerkung:
(more…)27.7.2018
„Pet genomics medicine runs wild“…
…ist der Titel eines Artikels im Magazin „Nature“, der aktuell für Furore unter den Hundezüchtern sorgt (in etwa: „Genomische Tiermedizin außer Rand und Band“). In dem Bericht geht es um Auswüchse genetischer Tests bei Hunden, wo die Testergebnisse als Grundlage für (an sich unnötige) Behandlung, weiterführende Untersuchungen oder gar Euthanasie herangezogen werden. Das ist natürlich nicht gerechtfertigt und schießt weit über das Ziel hinaus. Die Autoren finden Gentests bei Hunden aber per se sinnvoll, um einerseits das Verständnis für und die Bekämpfung von bei Hunden weit verbreiteten Erbkrankheiten voranzutreiben. Andererseits können Hunde in vielen Fällen als Modell für ähnliche Defekte bei Menschen dienen, so dass die Erforschung des Hunde-Genoms gleichzeitig auch das Wissen über menschliche Aberrationen erweitern kann.
Um dies zu gewährleisten müssten fünf Punkte erfüllt sein:
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12.6.2018
Update: Inzucht-Koeffizient vs. Genetische Diversität beim Greyhound
Da seit der Veröffentlichung dieses Artikels vor einem halben Jahr ein paar neue Datensätze von getesteten Greyhounds bei MyDogDNA veröffentlicht wurden, war es Zeit für eine Überarbeitung.
As some more Greyhounds were tested at MyDogDNA since we published this article half a year ago, it was time for an update.
Please find the English translation here.
7.6.2018
A key genetic innovation in dogs: diet
Eine sehr interessante Studie über die Fähigkeit zur Stärkeverdauung zeigt auf, dass diese Eigenschaft bei Hunden je nach Herkunft unterschiedlich stark ausgeprägt ist.
Untersucht wurde das AMY2B-Gen, welches für die Herstellung des Pankreas-Enzyms Amylase (notwendig für die Stärkeverdauung) zuständig ist. Während Wölfe, Kojoten und Schakale lediglich zwei Kopien dieses Gens aufweisen, haben Haushunde mehrere Kopien dieses Gens, in manchen Fällen mehr als zwanzig Stück. Das nennt man „Kopienzahlvariation“, und es bewirkt in diesem Fall, dass Hunde mit mehr Kopien auch mehr Amylase produzieren.
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